Interview zu entia im „Werkstatt:Dialog“: Jede Werkstatt hat einen eigenen Charakter

In einem sehr ausführlichen Interview mir mir stellt die Zeitschrift „Werkstatt:Dialog – Das Magazin für Menschenwürde“ in ihrer aktellen Ausgabe 4/2012 entia auf ingesamt vier Seiten ihren Leserinnen und Lesern vor. Die Zeitschrift ist das Mitglieder-Organ der Bundesarbeitsgemeinschaft für Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BAG:WfbM).

Der „Werkstatt:Dialog“ richtet sich in erster Linie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM), wird aber auch von vielen Menschen in Politik und Wirtschaft in angrenzenden Bereichen gelesen.  Wir veröffentlichen das Interview hier in Auszügen.

Sie haben entia im Herbst 2010 gegründet. Warum?

Michael Ziegert: Die Idee zu entia entstand auf der Werkstättenmesse 2009. Ich war sehr beeindruckt von der Qualität und Originalität der Produkte – und gleichzeitig ein wenig beschämt, weil ich eben dies nicht erwartet hatte. Wenn ich ganz ehrlich bin: Ich hatte gedacht, dort nett gebastelte Dinge vorzufinden. Stattdessen fand ich etliche Produkte vor, die in ihrer handwerklichen Qualität ihresgleichen suchen. Ich fand von jeher Dinge schön, die man gerne in die Hand nimmt, die gut riechen und die man gerne anschaut. Eben diese Dinge fand ich hier in großer Zahl – sie wurden aber häufig nur regional vermarktet. Als Internet-Unternehmer lag für mich die Frage auf der Hand: Wie kann es sein, dass es im Internet noch keinen schönen Shop für all diese guten Dinge gibt?

 

Die erste Seite des Interviews im „Werkstatt:Dialog“

Was zeichnet Produkte aus Werkstätten aus? Sind es die Schlagworte „Nachhaltigkeit“ und „made in Germany“, die man auch auf www.entia.de findet?

Michael Ziegert: Bei den Produkten kommen gleich mehrere positive Aspekte zusammen. War „made in germany“ früher eher ein Hinweis auf hohe technische Qualität ist es heute eher ein Gütesiegel für Nachhaltigkeit – beispielsweise durch die Verwendung von regional aufgewachsenem Holz und nachgewiesen ungiftigen Farben. Zur hohen Qualität kommt bei den WfbM-Produkten schließlich noch die soziale Komponente dazu, deren Wert von immer mehr Menschen geschätzt wird.

 Wie erfolgt die Produktauswahl für entia?

Michael Ziegert:… Eine Herausforderung ist dabei die große Individualität jedes Betriebs. Jede Werkstat that einen eigenen Charakter, der sich aus regionalen Besonderheiten, dem jeweiligen Sortiment und den unterschiedlichen Stärken der Mitarbeiter ergibt. Es gibt keine 08/15-Werkstatt – und das bereitet mir persönlich große Freude.

Einige Produkte aus dem Sortiment von entia werden beispielhaft gezeigt.

Werkstatt:Dialog: Welche Perspektiven hat entia?

Michael Ziegert: Im Moment leiden die WfbM an einem Image-Problem – Behindertenwerkstätten sind nicht „en vogue“. Häufig wird das Bild vermittelt, Menschen mit Behinderung würden in WfbM „abgeschoben“. Dabei wird dort eine hervorragende Arbeit geleistet – sowohl in erster Linie in Hinblick auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch in Bezug auf die Produkte. Mein Ziel ist es, dass in der Gesellschaft das Attribut „made by wfbm“ eine Art Gütesiegel wird – und ich halt es das tatsächlich für machbar.


Weitere Informationen zur Bundesarbeitsgemeinschaft und zum Werkstatt:Dialog finden Sie hier:

www.bagwfbm.de

Werkstatt:Dialog

 

1 Kommentar zu „Interview zu entia im „Werkstatt:Dialog“: Jede Werkstatt hat einen eigenen Charakter“

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