Wie wir bei entia an unsere Produkte kommen, ist nicht schwer zu erraten: Wir besuchen Werkstätten, lassen uns Produkt-Infos per Post schicken und besuchen Fachmessen. Aber manchmal kommen wir auch auf sehr ungewöhnlichem Wege an neue Produkte. Hier ein aktuelles Beispiel:
Eines Tages trudelt eine Email von einer Frau ein, die unsere Sachen sehr schön findet. Sie hat einen dörflichen Laden, in der sie zusammen mit einer Freundin Dinge anbietet, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlt – und das sind die Produkte aus dem Sortiment von entia ja allemale.
Es stellt sich heraus, dass dieser Laden („Dorfhaus“ in Neunkirchen) in einem Dorf nur wenige Kilometer entfernt befindet. Spontan setze ich mich ins Auto und fahre mal hin. Dort lerne ich Anette Schmid kennen, die keineswegs nur hübsche Dinge anbietet, sondern die auch selber kreativ ist – kein Wunder, denn wie sich zeigt ist sie gelernte Architektin. Ihre besondere Leidenschaft gilt seit einiger Zeit einem mittlerweile selten gewordenen Stoff, dem Leinen. Sie entwirft Muster und lässt sie in einer ‚Webwerkstatt von Hand an Webstühlen weben.
Die geneigte Leserin, der geneigte Leser wird wohl ahnen, was folgt: Es handelt sich um eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung. „Na super“, freue ich mich, „die nehme ich gern in das Sortiment von entia auf!“. Und so ergibt es sich, dass Anette Schmidt nun Dinge von entia in ihrem Laden hat – und entia gute Dinge von Anette Schmidt und der Prodia-Werkstatt in Aachen. Klasse.
Im folgenden Schritt beschreibt Anette Schmidt, wie sie zu ihrer Leinen-Freude gekommen ist:
Die Idee zum Weben traf ganz unvorbereitet ein, wie aus dem Nichts….vielleicht ist es einfach das Schöne, nach der Arbeit ein fertiges Produkt in den Händen zu halten, mit den eigenen Händen hergestellt.
Leinen hat etwas Ursprüngliches, man kann die einzelnen Fasern erkennen, es hat eine unvergleichliche Haptik, eben bodenständig. Die Handtücher aus der Aussteuer der Mutter sind nach wie vor im Gebrauch. Das fasziniert… und man erfährt immer mehr über das schöne Material. Der Anbau des Flachses, das Zersetzen der Faser, um die „Schale“ zu entfernen, die ganze Handarbeit, bis die Leinenfaser schließlich gesponnen und gefärbt werden kann.
Um ein solches Handtuch oder Tischset zu weben, wird das Leinengarn am Schärbaum geschärt, die Kette in den Webstuhl auf den Kettbaum gewickelt und jeder einzelne Faden durch eine Litze gezogen, 700 Fäden. Das Muster wurde vorher erprobt. Der „Rosengang“ ist ein altes Muster, er weckt Erinnerungen und in Kombination mit modernem Design kann es sich durchaus behaupten. Vier Schäfte müssen eingerichtet
werden, die Tritte angeschnürt und die Kette an den Warenbaum gespannt werden, bis das Schiffchen endlich durch das Fach hin- und herschießen kann.
Leinen wurde bereits vor 6000 bis 7000 Jahren systematisch verarbeitet. Die Reißfestigkeit macht das Leinen strapazierfähig und langlebig. Leinen ist flusenfrei, schmutzabweisend und von Natur bakteriozid.
Leinen ist gegen Waschlaugen, Waschmittel, Kochwäsche, chemische Reinigung und hohe Temperaturen beim Bügeln unempfindlich. Trockene Hitze schädigt das Gewebe, daher muss es zum Bügeln noch leicht feucht sein, Wäschetrockner sind ungeeignet.
Die Handtücher und Tischsets bestehen aus reinem Leinen.
Hallo Herr Ziegert,
ich habe den Artikel gerade von Frau Schmidt bekommen. Sie haben das wirklich wunderschön beschrieben.
Viele Grüsse
Ulla Lüer
Hallo Herr Ziegert,
Ich bin beeindruckt wie sie mit voller Leidenschaft die ihre Leinen Produtke erklären.
Eine tolle möglichkeit bietet dieses wunderbare Stoff auch für die Herstellung von Bettwäsche eingesetzt. Sicherlich ist die Frau Schmidt auch für Leinen-Bettwäsche zu haben oder?
Gruss,
Jasper
Hallo Herr Jensen,
wenn Sie interessiert sind, schreiben Sie einfach an info ät entia.de, wir leiten Ihre Anfrage gerne weiter.
Mit freundlichem Gruß
Michael Ziegert