Das Design-Wunder: „Gemse“ – ein ausgezeichneter Wanderstab

Die sehr aufwendige Verarbeitung der "Gemse" sieht man unmittelbar.

Jetzt neu im Sortiment von entia: der Wanderstab „Gemse“, ein wirklich gutes Ding.

Wie kann man sich bloß für einen Wanderstab begeistern? Das sind doch diese Holzstöcke, die ältere Leute bei Bergwanderungen auf der Hütte so grellbunte Metallplaketen nageln, nicht wahr? Tatsächlich sind es gerade diese selbstverständlichen, fast langweiligen Gegenstände, die Designer besonders reizen, um mal einen radikal neuen Ansatz zu verwirklichen. So praktizierte es auch der Produkt-Designer Jan-Erik Gerdt aus Hamburg, der einen neuen Wanderstab erfand – aber zunächst keinen Produzenten fand. Was folgte ist fast ein kleines Design-Wunder.

Aus zwei Holzarten – Nussbaum und Esche – gestaltete er seinen Wanderstab. Obendrein wird Zellkautschuck eingesetzt, um dem Stab seine Elastizität zu geben. Material und Form ergeben aber eine verblüffenden Effekt: Hält man den Stab so, dass der Griff nach hinten zeigt, so verhält er sich buchstäblich stocksteif. Was gerade beim Wandern bergab gewünscht ist.

Den "Gemse"-Wanderstab gibt es für unterschiedliche Körpergrößen passend in drei verschiedenen Längen.

Die Konstruktion des Stabs ist aber – das sieht auch der Laie auf anhieb – sehr aufwendig. Mehrere Schichten Holz müssen gesägt, geschliffen und aufeinandergefügt werden, da ist Präzision und Geduld erforderlich. Die Hersteller klassischer Wanderstöcke winkten auf Nachfrage ab: Viel zu kompliziert, viel zu teuer, kauft doch keiner.

Erst nach einiger Suche fand er offene Ohren in der Werkstatt der Lebenshilfe Detmold. Hier hatte man den Mut, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen.

Eine Kautschuk-Schicht sorgt für Elastizität - und macht aus dem Wanderstab ein Hightech-Werkzeug.

Der erste Stab wurde 2009 stolz auf der Werkstättenmesse in Nürnberg präsentiert – und gewann sofort den „exzellent-produkt“-Preis. Ermutigt zeigte man ihn nun auch an anderen Stellen und wie sich offenbarte, hatte der Designer offenbar einen Nerv getroffen: Die „Gemse“ wurde Gewinner des „red-dot-design-award“ 2010.

Damit ist die wundersame Geschichte der „Gemse“ noch nicht beendet. Von allen seitigen ermutigt bewarb man sich nun auch um den „Designpreis Designpreis der Bundesrepublik Deutschland“ und gewann 2011 diese Auszeichnung sogar in Gold. Das ist die höchstmögliche offizielle deutsche Auszeichnung im Bereich Design, der Oscar für jeden Produkt-Designer. Die Begründung der Jury:

 „Der Wanderstab Gemse ist ein Hightech-Produkt aus Holz, das durch seine innovative Gestaltung und Funktionsweise auffällt. Die schlanke Form ermöglicht zusammen mit der Verbundskonstruktion von Eschenholz und Zellkautschuk große Flexibilität und eine erhöhte Stabilität bei einem Endgewicht von etwa 300g. Je nachdem, in welcher Richtung man den Stab führt, federt er unter Last und bleibt steif. Er ist für jede Altersgruppe ein zeitgemäßer Begleiter.“

http://www.entia.de/Spiel-und-Freude/Sport-und-Bewegung/Wanderstab-Gemse-Classic-133cm-lang.html

Eine Vielzahl von Griffpositionen sind durch den gebogenen Griff möglich.

 

 

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