Ein Pilzkult als Preisträger

Die Werkstättenmesse in Nürnberg ist der wichtigste Event in Deutschland für Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). Wie ich schon schrieb, ging die Messe am vergangenen Sonntag zu Ende. Eines der Highlights: Die Verleihung des „exzellent“-Produkt-Preises.

18.500 Menschen waren in diesem Jahr auf der viertägigen Messe zu Besuch, eine deutliche Steigerung gegenüber den 17000 Besuchern im vergangenen Jahr, 2009 waren es rund 15.000. Vor 10 bis 15 Jahren, als es die erste Messe dieser Art gab, stellten die Werkstätten ihre Produkte noch auf Tapeziertischen auf – diese Zeit ist lange vorbei, eine deutlich sichtbare Professionalisierung hat in den vergangenen Jahren eingesetzt und die Besucher honorieren dies.

Mittlerweile im sechsten Jahr wird zur Messe der „exzellent“-Produkt-Preis verliehen. In diesem Jahr wurde dem deutlich sichtbaren Trend hin zu Bio-Produkten Rechnung getragen. Sieger ist der „Pilzkult“ der Halleschen Behindertenwerkstätten. Mit Hilfe eines  Pilz-Experten züchtet die Werkstatt auf circa 330 Quadratmetern verschiedene Speisepilzarten. Hier wurden 75 Festmeter Holz verarbeitet (Buche, Eiche, Birke und Pappel. Dies entspricht einem Gewicht von ca. 50 Tonnen. An den 1000 Klötzen und 500 Stämmen (Shiitake) erwartet die Werkstatt einen Ertrag von bis zu 1 Tonne pro Jahr.

Aus der Laudatio von Jurymitglied Wilfried Hautop, Geschäftsführer der Werkstatt Bremen: „Der «Pilzkult»  überzeugte die Jury mit seinem hohen Maß an Markt- und Kundenorientierung der Produkte und Dienstleistungen. Die Qualitätsprodukte wenden sich – ganz dem Zeitgeist entsprechend – an die Zielgruppe der qualitätsorientierten Verbraucher, die die sinnvollen ökologischen Leistungen der Werkstätten zu schätzen wissen.“

Hallesche Behindertenwerkstätten e.V.

Der „Pilzkult“-Katalog (PDF-Format)

 

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