Deutschland ist ein „Land der Ideen“, so hat es Bundespräsident Horst Köhler seinerzeit genannt. Aus diesem Begriff entstand das Projekt, Leuchtturm-Projekte in Deutschland zu suchen und der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Im Zeitraum 2014/2015 gehört nun auch entia zu den „Ausgezeichneten Orten“ im „Land der Ideen“.
Im ersten Teil unserer kleine Reihe über so ausgezeichnete Projekte haben wir aktuelle Preisträger vorgestellt. Im zweiten Teil nun wollen wir jene aus den letzten Jahren präsentieren, in denen Behinderung und Gesundheit vorherrschende Themen waren.
Magazin „Ohrenkuss“
Ganz oben auf der Liste steht ein Projekt, dass in den Jahren seit seiner Gründung mit Auszeichnungen (zu recht) überhäuft wurde. Zunächst war es nur als zeitlich befristetes Projekt in Bonn gedacht – aber der Erfolg führte dazu, dass es den „Ohrenkuss“ nunmehr 16 Jahren gibt. Menschen mit Down-Syndrom verfassen die Texte zu einer periodisch erscheinenden Zeitschrift, und es die ist die Kraft und Farbenfreude der Sprache, die zu einer enorm wachsenden Schar von Fans geführt hat.
Der „Ohrenkuss“ wurde im Jahr 2006 ausgezeichnet.
Projektseite im Land der Ideen
Samocca – Cafés von und mit Menschen mit Behinderung
Samocca entstand als einzelnes Café in Aalen, als Außengruppe einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Die Resonanz war so großartig, dass daraus ein einzigartiges Franchise-System entstand. Andere Werkstätten können Namen, Gestaltung und vor allem die Konzepte übernehmen, um ebenfalls einfach ein inklusives Café eröffnen zu können. Und so gibt es mittlerweile 15 Samocca-Cafés, und es werden immer mehr.
Mit den Samocca-Cafés fühlen wir von entia uns besonders verbunden, denn Samocca gehört zur Samariter-Stiftung Neresheim, die wiederum auch die Naseweiss-Spielsachen herstellen, wir wir auch in unserem Shop anbieten.
Die Samocca-Cafés wurden im Jahr 2013 ausgezeichnet.
Projektseite im Land der Ideen
Kiebitzhof
Auf dem Gelände eines alten Guts in Gütersloh wird ökologische Landwirtschaft betrieben, nach den Richtlinien des Gütesiegels Bioland. Wirklich besonders macht den Kiebitzhof jedoch, dass er nicht nur von der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) in Gütersloh betrieben wird, sondern dass er auch ein Integrationsbetrieb par excellence ist. Die Idee: durch „Treffpunkte“ wie das Freiluftcafé, das „grüne Klassenzimmer“, den Streichelzoo oder den Sinnes- und Erfahrungspark kommen Mensche mit und ohne Behinderung zusammen, sammeln gemeinsam Erfahrungen. Eine Vision die Wirklichkeit wurde – vor allem zum jährlichen Maifest und zum Erntedank-Hoffest im Herbst kommen mehrere Tausend Besucher immer wieder gern auf den Kiebitzhof.
Der Kiebitzhof wurde im Jahr 2007 ausgezeichnet.
Projektseite im Land der Ideen
unsicht-Bar®
In völliger Dunkelheit werden die Speisen und Getränk in den Gastronomie-Betrieben „unsicht-Bar®“ dargereicht. Das schärft die Wahrnehmung beim Speisen in Bezug auf Schmecken, Riechen und Fühlen. Bestellt wird im Hellen, dann führt das durchweg blinde oder sehbehinderte Personal die Gäste an ihren lichtlosen Platz.
Die „unsicht-Bar®“ wurde im Jahr 2007 ausgezeichnet.
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Das Waldpiraten-Camp
Großartig: Das Waldpiraten-Camp ist eine Einrichtung der Deutschen Kinderkrebsstiftung und wird von den Elterngruppen zugunsten krebskranker Kinder mitfinanziert und mitgetragen. Im August 2003 öffnete es seine Pforten. Seitdem werden in den Ferien Campfreizeiten für krebskranke Kinder/Jugendliche und ihre Geschwister angeboten und das ganze Jahr über Wochenend-Seminare für Familien mit einem krebskranken Kind veranstaltet.
Im Camp am Rande des Heidelberger Stadtwaldes gibt es rustikale Blockhütten, in denen geschlafen wird, einem Speisesaal, Gruppen- und Werkräumen und sogar einem Theater bis hin zu unzähligen Sport- und Freizeitmöglichkeiten wie etwa dem Hochseilgarten, Reiten, Bogenschießen, Schwimmen, Tauchen oder Kanu fahren, bietet das Camp für die jungen Teilnehmer alles, was hilft, sich von der schweren Krankheit zu erholen und neue Herausforderungen zu wagen – unter Anleitung geschulter Betreuer.
Das Waldpiraten-Camp wurde im Jahr 2009 ausgezeichnet.