Leserbrief zum Spiegel-Titelthema „Kaufen, um die Welt zu retten“

Das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ beschäftigte sich mit dem ethischen Konsum und sozialer Nachhaltigkeit – und vergass die Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Deutschland. In einem Leserbrief habe ich mir erlaubt, den Spiegel darauf aufmerksam zu machen. Dieser wurde jetzt abgedruckt.

Das Spiegel-Titelthema in der Ausgabe 16/2015 vom 11.April trägt den Titel „Guter Kunde, böser Kunde“ und den Untertitel „Was bringt ethischer Konsum?“ Darin wird zum wiederholten Male über die schlechten Arbeitsbedingungen in Bangladesh und anderen Ländern in Fernost berichtet, darüber dass insbesondere international aktive Textil-Unternehmen immer noch nicht wirklich umgedacht haben und dass es aber doch auch einzelne Lichtblicke gibt. Berichtet wird auch über die Nachhaltigkeitsplattform utopia.de.

Deren Gründerin – so wird berichtet – sich irgendwann in einer Art Kaufrausch in einem Spielzeugladen mit kunterbunten Dingen wiederfand, nachdem sie lange Zeit nur nachhaltige (und so wird vermittelt: fade) Spielwaren für ihre Kinder gekauft hatte.

Da kam ich nicht umhin, auf die Branche der Behindertenwerkstätten aufmerksam zu machen. Der folgende Leserbrief druckte der Spiegel in seiner Ausgabe 16/2015 ab:

Sie haben eine ganze Branche übersehen, die mit über 300.000 MitarbeiterInnen mitten in Deutschland sozial nachhaltig und ethisch korrekt schöne Dinge produziert: Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Hier werden nicht nur Produkte hergestellt, die handwerklich hochwertig sind, sondern bei denen der produzierende Mensch im Mittelpunkt steht.
Übrigens gibt es aus dieser Quelle auch wunderschönes Spielzeug – knallbunt.

Michael Ziegert, Much (NRW)

 

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