UPDATE 2017: Leider hat die Werkstatt das Produkt aus dem Sortiment genommen.
Es gibt Erfindungen, die sind so einfach, dass man sich vor den Kopf schlägt und sich fragt: Warum ist denn da noch nicht früher drauf gekommen? Dazu gehört unser neuestes Prachtstück im Sortiment von entia: eine mobile Schaukel für RollstuhlfahrerInnen. Dabei spielt das Wort „mobil“ eine große Rolle – denn fest installierte, massive und auch ziemlich teure Schaukeln für RollstuhlfahrerInnen gibt es schon einige. Aber jene wie die aus Volmarstein, die wir im Internet exklusiv anbieten, gibt es so noch nicht: Einfach, klein und sehr kostengünstig.
Schaukeln ist wichtig – das muss man nicht groß erklären. Oder kennen Sie ein Kind, das nicht gerne schaukelt? Und dass es auf Volksfesten große Schiffschaukeln für Erwachsene gibt ist auch kein Zufall – es macht einfach Spaß. Obendrein ist es gerade bei Kindern auch ein wichtiger Faktor zur Förderung der Fähigkeiten.
„Gerade Wiegen und Schaukeln haben große Auswirkung auf die Raum-/Lageposition. Wem das fehlt, dem fehlt ein wichtiger Baustein zur Intelligenzentwicklung.“
Das sagt der Erfinder der mobilen Rollstuhlschaukel, Thomas Quebbemann. Er arbeitet seit 30 Jahren als Lehrer für motorische Entwicklung an der Förderschule Oberlinschule in Wetter an der Ruhr. Bei den bis dahin bekannten Schaukeln für RollstuhlfahrerInnen war ein großer finanzieller Aufwand erforderlich und sie werden aufgrund ihrer sperrigen Maße meist nur ausserhalb von Gebäuden aufgebaut, sind also wetterabhängig. Bei anderen Modellen müssen die Menschen umgehoben werden und auf einen anderen Sitz gesetzt werden. Was einiges an Kraftanstrengung erfordert und auch bei vielen Menschen insbesondere mit geistiger Behinderung unbeliebt ist.
Die Konstruktion von Thomas Quebbemann erscheint hingegen vergleichsweise simpel, sie besteht aus ein paar Seilen, Stäben, Umlenkrollen und Flaschenzügen. Aber nicht nur, dass es sich um hochwertiges Material handelt, das beim Bergsteigen ebenso wie bei der Schiffsausrüstung eingesetzt wird, sondern die Gesamtkonstruktion erfoderte natürlich viel „Hirnschmalz“. Quebbemann achtete natürlich in erster Linie auf die Sicherheit – so kann man die Konstruktion mit insgesamt 125 Kilogramm inklusive Rollstuhl belasten. Die Erfindung ist bis ins Detail so durchdacht, dass sie auch der TÜV SÜD auf anhieb ohne den geringsten Einwand zertifizierte.
Einzige Voraussetzung für den Betrieb ist eine angemesse Aufhängung, die das Gewicht trägt. Ist diese gegeben, so kann die Schaukel innerhalb von wenigen Minuten in Betrieb genommen werden. Sie wird in einer praktischen Tragetasche vormontiert geliefert und mit Hilfe der ausführlichen Anleitung und ein wenig Übung ist es Ruck-Zuck fertig.
Auf der Suche nach einem Hersteller für seine mobile Schaukel musste Quebbemann übrigens nicht lange suchen. Die Oberlinschule ist Teil der evangelischen Stiftung Volmarstein, einer großen Einrichtung mit vielen Standorten. Und die Stiftung betreibt auch eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Wetter. 190 Menschen mit Behinderung arbeiten dort. Und hier werden nun auch die Schaukeln hergestellt und sichern somit die Arbeitsplätze der Menschen, die hier arbeiten.
Interessiert? Weitere Infos zur Schaukel erhalten Sie hier:
www.entia.de/Spiel-und-Freude/Fuer-Junge-und-immer-noch-Junge/Mobile-Rollstuhlschaukel.html
Das ist mal eine super Erfindung.
Es freut mich zu lesen, dass es jetzt eine vergleichsweise günstige und Platzsparende Alternative gibt, zu den Rolli-Schaukeln, die ich sonst so kenne.